Abgeschlossene Projekte

MEIN LIEBES TAGEBUCH / Mitmachplakatwände
Mai 2020 bis Juni 2021

Eine Annäherung an das Virus - über ein Jahr, mit 10 Jugendlichen und mit verschiedenen künstlerischen Teilprojekten

Gemeinsam mit dem Jugendkurs (10 Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren) entwickelte die Kursleiterin Nadine Respondek im Laufe eines ganzen Pandemie-Jahres ein facettenreiches Buch- und Kunstprojekt zum Corona-Virus.
Im Laufe des letzten Jahres wurden immer wieder neue Maßnahmen erlassen, mussten neue Regeln eingehalten werden, durften Kinder ihre Freunde nicht treffen, ihren Hobbies nicht mehr nachgehen, wurde Homeschooling und gestresste Eltern der neue Alltag.

Das schien genug Stoff, um sich intensiv und kreativ mit dem SarsCoV2-Virus auseinanderzusetzen.
Im Juni/ Juli 2020 entwickelten die Jugendlichen fiktive Gespräche, Stimmungsbarometer und Corona-Märchen. Diese plakatierten sie auf großformatige Mitmachplakatwände im Außenbereich. Über unseren Instagram-Account dokumentierten wir die Aktionen als auch die Reaktionen.

Kontaktlos und den Corona-Regelungen entsprechend, bekamen die Kursteilnehmer*innen ab Herbst 2020 Anleitungen und Teilaufgaben per Mail zugeschickt, ab Januar wurde über Zoom kommuniziert.
In dieser Zeit entstanden Bildergeschichten, Comics, Stillleben mit Masken, Masken-Designs und -skulpturen, die nun ins Corinna-Corona-Tagebuch integriert werden.

Derzeit arbeiten die Jugendlichen am Klebelayout. Das Buch soll in einer Auflage von 40 Exemplaren gedruckt, später im Infobüro des WERK 2 erhältlich und im Medienlab einsehbar sein. Auf verschiedenen (Wander-)Ausstellungen ab September 2020 möchten wir es in ganz Sachsen als Lesung mit Beamershow präsentieren.

Statement von Kindern:
Was war das Wichtigste, das Neue, das Besondere an eurem Projekt?:
"Es machte großen Spaß all die Viren, in allen möglichen Farben auf den Boden zu sprühen."
"Ich habe noch nie Plakate an die Wand geklebt. Das war eine coole Erfahrung, vor allem zusammen mit meinen Freunden."

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PAPIERTIGER AM FENSTER
November 2020 bis Mai 2021

„Papiertiger am Fenster“ ist eine, den Corona-Schutzverordnungen angepasste Familienwerkstatt der Grafikdruckwerkstatt des WERK 2-Kulturfabrik Leipzig e.V.

Bauen, malen, zeichnen und drucken unter „normalen“ Umständen Familien mit kleineren Kindern in diesem 3-stündigen Kurs in der Grafikdruckwerkstatt, ist dieses neue Format seit November genau das, was sein Name verspricht: Ein Mitmachangebot am offenen, eigens dafür eingerichteten KUNSTFENSTER.

Auch wir als Soziokulturelles Zentrum mussten im 2. Lockdown erneut schließen. Die Enttäuschung war groß, besonders bei unseren Kleinsten, die es lieben, hier am Samstagvormittag, gemeinsam mit ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern zu werkeln.

Auf der Suche nach neuen, kontaktfreien Kommunikationswegen, eröffneten wir im November 2020 das KUNSTFENSTER und installierten einen PAPIERTIGER-BRIEFKASTEN.

Kinder mit ihren Eltern „reisten“ nun zum KUNSTFENSTER. Dort erwartete sie eine Kursleiterin mit spannenden Mitmachangeboten. Materialien und Anleitungen wurden über das Fenster herausgereicht und viele Gespräche geführt.

Die Angebotsbreite war riesig: Sie reichte von Zeichnungen für die Gemeinschaftsplakate, über das Live-Drucken, Anleitungen für den Gipstierbau, Vor-Ort-Blaudruck bis hin zur Annahme von Druckaufträgen in Wunschfarben.

Ziel war es also, mit den Familien weiterhin in Kontakt zu bleiben, ihnen Entlastung und Freude in dieser Kräfte zehrenden und aufreibenden Zeit einer Pandemie zu verschaffen und Raum für Kreativität und Gemeinschaft zu eröffnen.

Statement von Kindern:
"Na wie geht es Dir da im Gefängnis?" (Kommentar aus der betreuten Wohngruppe zu den Gitterstäben vor unserem Fenster)
"In dieser Zeit seid ihr unser Lichtblick! Eure Mitmachangebote sind so toll. Wir freuen uns auf jedes Projekt!" (Mutter eines Sohnes)
"Du musst schnell drucken. Meine Mama hat heut Geburtstag. Das ist ein Geschenk.“ (Kind zur Grafikerin der Druckwerkstatt bei Abgabe der Druckplatte beim live-Drucken am Fenster)

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DAS WERKSTATT-MITMACH-QUATSCH-HEFT
Januar bis Juni 2021

Ein Ausmalheft mit lebendigen Buchstaben, Werkzeugen und Druckpressen sowie tierischen Werkstattabenteurern und einem Extra: das ABC-Plakat

Der Frage nachgehend, wie sich kontaktfrei ein Gemeinschaftsprojekt umsetzen lässt und dabei Unsichtbares (eine geschlossen Werkstatt) in Zeiten der Pandemie sichtbar gemacht werden kann, entwickelte das Team der Grafikdruckwerkstatt die Idee eines Werkstatt-Mitmach-Quatsch-Heftes.

In diesem mehrteiligen Projekt waren Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren von Januar bis Mai 2021, über verschiedene analoge und digitale Kanäle aufgerufen, mitzumachen.

In verschiedenen Teilaufgaben konnten sie sich der leer stehenden Werkstatt auf fantasievolle Wege nähern. Fotos von Druckpressen wurden übermalt, Werkzeuge wurden zu Helden von Comicgeschichten, selbstgestaltete Gipstiere wurden auf Entdeckungsreise geschickt und Buchstaben wurden zeichnerisch zum Leben erweckt.

Materialien und Anleitungen konnten sich die Kids am KUNSTFENSTER abholen, Ausmalblätter auch über die Homepage herunterladen. Ihre Ergebnisse brachten sie zu uns zurück.

Das Material wird derzeit gesichtet, zusammenmontiert und als Heft (als Auswahl von Bildern und Buchstaben der beteiligten Kinder und mit offenen und einladenden Mitmachseiten zum Weiterzeichnen- und Schreiben) und Plakat layoutet.

Das ABC-Plakat wird im Risografie-Verfahren (50ger Auflage), das Heft im Laserdruck (25ger Auflage) gedruckt.
Alle Beteiligten bekommen ihre persönlichen Belegexemplare.

Statement von Kindern:
Was war das Wichtigste, das Neue, das Besondere an eurem Projekt?:
"Die Art mit Drübermalen und Kleben war neu."
"Toll war, dass ich zum Schluss ausmalen konnte und noch was anderes dazu kam."
"Neu war, dass man etwas in etwas anderes verwandeln konnte. Die Gegenstände haben sich verändert. Die Linolschnittplatte habe ich als Spielfeld gemalt."

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STICKER–BOTSCHAFTEN „WIR KLEBEN (DOCH!) ALLE ZUSAMMEN.“
Januar bis Juni 2021

Im 2. Lockdown mussten Kinder und Jugendliche erneut in den Fernunterricht-Modus wechseln, auf den Kontakt zu Freund*innen und auf viele Hobbys verzichten.

Wir sehen die große Herausforderung derzeit ein*e Jugendliche*r oder ein Schulkind zu sein und wollten ihnen einen Weg öffnen – alternativ zu den digitalen Medien – im Kontakt und im Austausch miteinander zu bleiben.

Das Projekt greift auf gut bekannte, analoge Mittel zurück, die Gedanken mit anderen Menschen im öffentlichen Raum zu teilen – die Sticker.

Dabei werden sie ermuntert, sich zu ihrer aktuellen Situation zu äußern und gleichzeitig anderen Menschen mit ihren und gefundenen Worten Mut zu machen. Im Ausschreibungstext haben wir nachgefragt:
„Was inspiriert dich? (…) etwas auf einer Straßenmauer, in einem Buch oder im Internet gelesen (…) Vielleicht hat eine Person, etwas zu dir gesagt oder du bist selbst auf etwas gekommen (…) Es kann alles sein, was du selbst inspirierend findest und ankleben würdest!“

Aus den eingesendeten Vorschlägen haben wir 10 Botschaften ausgesucht (z. B.: DANN ISSES HALT SO!; WISH YOU WERE HERE; TRÄUME NICH DEIN LEBEN. LEBE DEINE TRÄUME!; IT’A DOGGY DOG WORLD; WAS REIMT SICH AUF MASKENPFLICHT – KATZENGESICHT; WAS WÄRE, WENN MENCHLICHKEIT ANSTECKEND WÄRE …).

Diese wurden im Handsatz umgesetzt und derzeit in einer Auflage von 250 Stück gedruckt.
Die fertigen Sticker-Botschaften-Sets sind ab Mitte Juni im WERK 2 erhältlich.

Statement von Kindern:
Was war das Wichtigste, das Neue, das Besondere an eurem Projekt?:
"Ich fand es lustig, ein schönes Projekt. Es war gut, sich selbst etwas einfallen zu lassen und Aussagen zu finden, die Gültigkeit haben."
"Ich freu mich schon, die Sticker auf mein Fahrrad zu kleben!"
"Ich war schon auf die Sprüche der anderen gespannt."