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Infolge der Veranstaltungsreihe „Orte der ‚Euthanasie’“ der Naturfreundejugend Leipzig kam uns folgende Idee: Wir möchten einen kleinen Lesesalon starten! Unser Ziel ist, aktuelle politische Entwicklungen besser verstehen und einordnen zu können.
Die Einstellung, menschliches Leben nach Leistung und Nützlichkeit zu bewerten, ist nicht neu, aber zunehmend wieder im alltäglichen politischen Diskurs präsent. Ebenso die Inszenierung alles "Anderen" als bedrohlich und feindselig. Anders als vor 80, 90, 100 Jahren sind viel mehr Menschen durch gesellschaftliche und technologische Weiterentwicklung politisch präsent, involviert und informiert.
Wir wollen folgenden Fragen nachgehen: Wie sind diese Einstellungen entstanden, wie wurden sie gesellschafts- und mehrheitsfähig? Wie lässt sich eine dem widersprechende, die Menschenwürde achtende, auf Solidarität und Teilhabe ausgerichtete Position formulieren - und auch nach außen tragen? Und wie kann eine politische Praxis aussehen, die Teilhabe ermöglicht und trotzdem präzise und bissig bleibt?
Ausgangspunkt dafür soll zunächst das Buch „Der neue faschistische Körper“ von Dagmar Herzog sein. Gemeinsam werden wir weitere, eher aktuelle Veröffentlichungen auswählen, die uns bei der Beantwortung unserer Fragen hilfreich erscheinen.
Der Lesesalon soll partizipativ gestaltet werden. Pro Treffen wird ein gemeinsam festgelegter Textabschnitt gelesen. Uns geht es mehr um den gemeinsamen Austausch, als um das Lesen allzu komplexer wissenschaftlicher Lektüre. Vorkenntnisse oder eine akademische Ausbildung sind explizit nicht notwendig. Wir treffen uns 14tägig im media.lab im WERK 2 am Connewitzer Kreuz. Treffpunkt ist jeweils um 18 Uhr am Haupteingang des WERK 2. Start ist der 12.01.2026 (Folgetermine: 26.01., 09.02., 23.02. usw.).